Im BLogbuch des letzen Frühjahres ging es um die verwunderte Sicht nach draußen, wo Klopapierrollen und Schlangen vor dem Supermarkt das Bild des ersten Lockdowns bestimmten. Über ein Jahr später richtet sich der Blick nach innen. Ein poetischer Versuch, hier im Flugzeug über dem Atlantik zwischen Plastikbesteck und italienischer Fürsorge .
III Im Flugzeug

Das letzte Mal im Sommerurlaub
war ich
mit Flugzeug und Rucksack
und großer Verzweiflung
im Herzen
die war auch ins Gesicht
geschrieben und ich weinte
ohne die ältere Dame aus Italien
ich hätte sechs Stunden durch geheult
von Toronto bis Frankfurt
Es war August
Und der Sommer war schon
erschöpft, ein wenig
die Sonnenstrahlen
wie die Golden Girls
eine Wohltat und
reich an Erfahrung
Der Lake Ontario aber
war zurückhaltend kühl
und ich war dickköpfig
und sprang ins Wasser
wo niemand sonst hinein ging
hätte ich es besser wissen sollen?
The Soft River oben in the Woods
(war nicht alles in Kanada ein Wald?)
war sehr sanft
zu Haut und Haar und hätte mich beinah
verschlungen
wie die sternenlose Dunkelheit
und das Fauchen des Zuges
am Rande der Nacht
Bis die Hand der italienischen Dame
vorsichtig mich streichelte
im anonymen Mittelgang des Flugzeugs
Sie werden ihn wiedersehen,
wusste sie
und dann erfuhr ich alles
zwischen Plastikdinner und Pancake-Frühstück
vom Sommerurlaub bei Kind und Kegel
dort oben in Kanada